Teneriffa 2017

Pünktlich zum schlechten Wetter in der Schweiz landeten wir pünktlich am Samstag 25 Februar kurz nach Mittag auf Teneriffa Süd. Mit dem Minibus gings auf die Nordseite der Insel und nach einem kurzen Hotel-Check-In waren wir nicht mehr am Boden zu halten. Der Nachmittag bescherte uns beste Hochhaus-Soaringbedingungen in Martianez, die Wolken wurden von der untergehenden Sonne durchleuchtet, was für eine Stimmung. Als die Sonne am Horizont verschwand mussten sich auch die Flughungrigsten der Dunkelheit ergeben und landeten direkt am Strand unter den Augen hunderter Touristen. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel gings sogleich zum Essen und wir liessen den Tag mit einem feinen Fleisch und Cervezas ausklingen. Was für ein Auftakt!
 
So gut wie die Reise startete ging sie auch weiter. Am Sonntag witterten wir eine Chance für einen Flug vom 2000m hohen Izana Startplatz. Leider mussten wir uns den Wolken und dem Wind geschlagen geben, ein Start war nicht möglich, die Aussicht dafür umso schöner. Wir schoben einen kleinen Stopp am Fusse des Teides ein und bestaunten die mondähnliche Landschaft des Vulkanes.  Nun war aber höchste Zeit um in die Luft zu kommen. Das Glück war auf unserer Seite und es lockte ein Flug vom Ifonche mit seiner eindrücklichen, wilden Landschaft. Während die einten am offiziellen Landeplatz landeten, nutzen die Cracks der Gruppe die reichliche Thermik und landeten schliesslich am Strand. Noch kein bisschen flugmüde fuhren wir zurück in den Norden wo uns Martianez erneut mit fantastischen Sunset Soaring belohnte und man die Seele baumeln lassen konnte. Zum Abendessen gabs dann leckeres Sushi, bisher können wir uns wirklich nicht beklagen.
 
Der Montag begann gleich gut wie der Sonntag endete, ein zügiger Wind lud zum Küstensoaren in Martianez ein und wir genossen gemütliche Stunden in der Luft. Toplanden, Hochhaussoaren, Touris beobachten, was will man mehr? Der Wind liess etwas nach, also nichts wie los auf den perfekt präparierten Startplatz La Corona. Innert kürzester Zeit waren wieder alle in der Luft, die Bedingungen traumhaft, selbst ein Ziegelstein hätte man rauswerfen können, so gut war die Thermik. Die Cracks der Gruppe nutzten die schöne Basis um sich in Position zu bringen und als sich der Tag dem Ende neigte landeten sie nach kurzem Streckenflug direkt am Strand vor den Toren der Stadt Puerto Cruz. Die Tandemfraktion und der Rest der Truppe landeten am offiziellen Landeplatz. Beim After Flying Bier in den engen Gässchen von Puerto de la Cruz konnten sich die Teilnehmer das Lächeln auf den Lippen über den gelungenen Flugtag nicht verkneifen. Unser Lieblingsrestaurant verwöhnte uns am Abend mit der feinen Spezialität des Hauses „Fisch in Salzkruste“.
 
Am Dienstag war der Wind im Norden der Insel etwas am Limit, idealer Zeitpunkt für einen Ausflug in den Süden der Insel an den Taucho. Bereits bei der Ankunft zeigten die ersten Gleitschirme den Thermikstart an, Vielflieger Andi liess sich nicht lange bitten und auch Stephan und Christoph waren bald an der Basis zu sehen. Auch unsere Thermik-Küken nutzen die Bedingungen und zauberten Ihre Kreise in den Himmel. Erst als die Sonne am Horizont erschien schwebten wir bei der Apres-Flying Bar am Strand ein wo Live Musik, Sangrias und Cervezas schon auf uns warteten. Auf dem Nachhauseweg genossen wir lokale Küche in einer feinen Tapas-Bar.
 
Mittwoch 1 März: Ein Blick am Morgen verriet uns, dass sich die Prognosen heute irrten, der Wind war lange nicht so stark wie erwartet. Also nichts wie los an den Tierra del Trigo, ein Startplatz direkt vor einem Aussichtsrestaurant gelegen. In der wilden Landschaft kommt ein Hauch von Jurassic Park Feeling auf. Am Startplatz waren jedoch erste Schaumkronen weit auf dem Meer draussen erkennbar, die weniger erfahrenen Piloten der Gruppe verzichteten daher auf einen Start. Der Rest genoss den Flug in dieser tollen Landschaft und landete sicher, als die ersten Schaumkronen dem Ufer immer näher kamen. Der Wind wurde immer stärker so dass wir beschlossen, den Rest des Tages mit Sightseeing zu verbringen. Das Meer war aufgewühlt und die Wellen hoch, spektakuläre Wellentürme zerschellten an den rauhen Küsten, was für ein tolles Motiv für viele Fotos.
 
Der Donnerstag begann grau, die Wolken hingen tief, die Wetterprognosen stimmten überhaupt nicht. Unser Hausstartplatz La Corona lag in den Wolken, wir entschieden uns für einen Versuch am Tierra del Trigo. Unser Vielflieger Andi liess sich nicht zwei mal bitten und war umgehend in der Luft und soarte ausserhalb des Wolkenbandes, dass den Startplatz immer wieder einhüllte. Ein Adler leistete Andi Gesellschaft, machte dann aber ziemlich schnell klar, dass dies sein Revier ist. Der Rest der Truppe entspannte sich bei einem Kaffee im Aussichtsrestaurant. Die Situation war nicht leicht einzuschätzen, da die Wetterprognosen recht unzuverlässig waren. Nachdem Andi gelandet ist entschieden wir uns in den Süden an den Taucho zu fahren und wurden mit feinster Abendtermik belohnt inkl. Landung an unserer gewohnten Strandbar.
 
Für unseren letzten Flugtag war eigentlich trübes, regnerisches Wetter prognostiziert aber strahlend blauer Himmel erwartete uns am Morgen. Kurzum standen wir am Startplatz La Corona wo uns ein zügiges Windchen entgegen blies. Es gab immer wieder gut startbare Phasen, leider konnten diese nicht alle nutzen so dass nicht die ganze Gruppe in die Luft kam. La Corona sonst eher für seine Thermodynamischen Verhältnisse bekannt zeigte nun sein reines Thermikgesicht und es waren gute Steigwerte zu verzeichnen. Die sich tief unten und zu uns hochsteigenden Wolkenfetzen ergaben ein magisches Bild. Irgendwann standen dann wieder alle am Boden und wir wollten uns noch etwas gemütliche Soaring Airtime gönnen und versuchten unser Glück in Martianez. Genau zum richtigen Zeitpunkt stelle sich der richtige Wind ein und schwupps waren wir in der Luft. Stundenlang konnte nun den Hochhäusern entlang gesoart werden und erst als die ersten Funksprüche von Landedrinks berichteten leerte sich der Luftraum langsam. Was für ein toller Abschluss einer super Woche. Es konnte jeden Tag geflogen werden, wir haben viele verschiedene Fluggebiete und Bedingungen erlebt, etliche Stunden Airtime gesammelt und herzlich zusammen gelacht, eine tolle Reise liegt hinter uns. Am Freitag Abend war dann in Puerto de la Cruz noch Carneval angesagt  und etwas wehmütig haben wir am Samstag unsere Reise zurück in die kalte Schweiz angetreten. Eines ist sicher, wir kommen wieder!
 

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