Thermikcamp Slowenien 2017

Am Sonntag machten wir uns per Minibus auf in unser Thermikcamp nach Slowenien. Da wir den Reisetag auch als Flugtag nutzen wollten, legten wir einen Stopp in Bassano ein. Bassano empfing uns mit herrlicher Spätnachmittagsthermik, ideal um uns so richtig warm zu fliegen. Nach den ersten Stunden Thermiktime liessen sich unsere Thermikfans mit einer Gelati zur Landung überreden. Anschliessend gings weiter Richtung Slowenien. Dort wurden wir von unseren Gastgebern mit einem feinen Znacht empfangen.
 
Der Montag begann sonnig und wir machten uns nach einem kurzen Briefing auf an den Startplatz Kobala. Für die Streckenflughungrigen schrieben wir einen kleinen Task Richtung Stol aus. Der Startschlauch war am Anfang noch etwas pulsierend, wurde aber zunehmend besser, so dass es bei allen nach oben ging und der Landeplatz lange Zeit keinen Besuch erhielt. Bald war ein Pulk Richtung Kobarid unterwegs, die Bedingungen waren perfekt für dieses Unterfangen. Gegen Abend fuhren wir nochmals für einen gemeinsamen Abendflug zum Starplatz hoch. Zum Schluss des Tages gab es nun einen schönen Synchronflug, ideal für ein paar Fotosessions. Der Auftakt war also gemacht und alle waren happy! Am Abend wurden dann die Tracks ausgewertet und am Beamer miteinander verglichen, ein Gaudi für die ganze Gruppe :-)
 
Dienstag erwarteten wir nicht viel vom Tag da in der Nacht vom Montag auf Dienstag eine Front über Slowenien zog. Der Tag begann dementsprechend trüb doch wir waren voller Optimismus und fuhren an den Lijak. Dort war der Himmel bereits heller so dass es nicht überraschte, dass es bereits zügig hochging. Nun wurden die Bedingungen immer besser und es wurde fleissig Thermik geflogen und kleine Competitions unter den Piloten entstanden. Landen musste keiner, die Thermik war reichlich und grosszügig vorhanden. Irgendwann siegte dann der Hunger und einer nach den anderen erschien am Landeplatz für einen Mittagssnack. Bald machten wir uns aber wieder Richtung Startplatz auf und die Bedingungen waren konstant perfekt. Es wurde wie wild hin und her geflogen und gegen Ende des Tages gab es noch fantastische Abendflugbedingungen. Auch Ausflüge ins Flachland waren möglich, die Restwärme der Ebene hob uns auch weit weg vom Berg sanft nach oben, wir sind begeistert!
 
Am Mittwoch wollten wir noch einmal den Lijak befliegen. Beim ersten Flug galt es für die Streckenflugcracks gegen den stärkeren Südwind anzukämpfen, die lokal fliegenden Thermikneulinge hielten sich in den noch nicht so konstanten Bedingungen tapfer an der Basis. Gegen Abend sollte der Wind etwas nachlassen. So kam es dann auch und rechtzeitig schwangen wir uns nach einem Mittagssnack wieder in die Luft, was nun folgte war schlicht fantastisch. Die Wolken bildeten eine magische Szenerie, überall ging es sanft hoch, alle von der Gruppe gingen zusammen auf Streckenflugabenteuer, ein richtiger Airzone Pulk flog gegen Süden und erst nach stundenlangem Fliegen als die Sonne am Horizont verschwand schwebten wir am Landeplatz ein, ein absolutes Highlight!
 
Für den Donnerstag war der Durchzug einer Front angesagt, die Aussichten auf Airtime waren gleich Null. Da wir an den vergangen Tagen aufgrund der vielen Airtime zu wenig Theorie gekommen sind hatten wir nun die Möglichkeit dies aufzuholen. Am Vormittag gabs einen Theorieblock über die Thermik im Allgemeinen. Danach machten wir zur Auflockerung einen Besuch im Museum in Kobarid (höchst spannender lohnenswerter Besuch) mit einem anschliessend Mittagslunch in der lokalen Pizzeria. Am Nachmittag gabs dann den Theorieblock zum optimierten Fliegen, Begriffe wie Sollfahrt, geringstes Sinken und Mc Cready sind nun keine Unbekannten mehr. Vor dem Abendessen wurden noch fleissig Gesellschaftsspiele gespielt bevor wir von unseren Gastgebern mit geräucherter Forelle verwöhnt wurden.
 
Am Freitag gab es am Vormittag noch etwas Restfeuchte, trotzdem machten wir uns auf an den Startplatz Kobala. Die tolle Szenerie mit Wolkenfetzen die sich tief bildeten und über die man fliegen konnte wollten wir nutzen um einen Gleitflug nach Tolmin zu machen. Der Himmel lockerte nun mehr und mehr auf und wir nutzten die Gunst der Stunde und fuhren nochmals an den Kobala hoch. Nun stand der Hausschlauch perfekt und bald waren alle in der Thermik und die ersten machten sich bereits auf die Querung Richtung Norden. Als die Wolken langsam in die Höhe schossen entschieden wir uns rechtzeitig zur Landung.
 
Samstag war bereits der letzte Tag angebrochen, wir wollten die Bedingungen noch einmal richtig nutzen und gingen an den Lijak. Zu Beginn waren die Bedingungen eher schwach, ideal um auch die feine Zentriertechnik nochmals zu üben und zu verfeinern. Die Bedingungen wurden nun zunehmend stärker und eine Gruppe machte sich dann bald auf Richtung Süden. Gegen Abend genossen wir gemeinsam nochmals einen letzten Flug vom Lijak. Anschliessend gings zum Burger Essen an der schönen Soca.
 
Am Sonntag machten wir uns dann auf zurück in die Heimat. Ein super tolles Thermikcamp mit einer coolen Gruppe liegt hinter uns. Wir hatten alles: Feine Thermik, starke Thermik, wenig Wind, viel Wind, Thermodynamik und Streckenflugbedingungen, was will man mehr in einem Thermikcamp. Dies alles in der wunderschönen Gegend der smaragdgrünen Soca welche grünen Hügeln umrandet wird, eine wirklich tolle Szenerie. Die Theorielektion rundeten die tollen Flugbedingungen ab und wir sind uns sicher, dass jeder Teilnehmer in Sachen Thermikfliegen einen grossen Schritt weiter gekommen ist.

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