Flugreise Alicante 2017

Voller Vorfreude reisten wir am Samstag 1 April nach Alicante an die Costa Blanca. Bereits beim Anflug auf den Flughafen von Alicante sahen wir die Windsäcke des Flughafens im prognostizierten böigen Nordwind hin und her schlagen. Nach Bezug unserer Mietbusse und Check-In im Hotel wollten wir das schöne Wetter trotzdem nutzen und machten noch kurz etwas Startplatz Sightseeing in Pena Rubia und Almudaina. Der Wind wurde gegen Abend noch etwas ruhiger, so dass wir in toller Szenerie in Almudaina am Startplatz noch Groundhandeln konnten. Auf dem Rückweg zu unserem Hotel genossen wir ein ausgiebiges Abendessen in einem klassischen Landhaus.
 
Nun waren wir am Sonntag bereit, die Gegend fliegerisch zu erkunden. Der Nordwind hatte sich etwas beruhigt und wir entschieden uns für den Startplatz Col de Rates. Am Startplatz war bereits ein zügiger Aufwind vorhanden und die ersten Starter wurden von der Thermik gleich an die Basis gebeamt. Jetzt ging es Schlag auf Schlag und schnell waren alle in der Luft. Die Gruppe nutze die tollen Bedingungen mit der grandiosen Aussicht ausgiebig. In drei Himmelsrichtungen sieht man das Meer, es kommt fast etwas Inselfeeling auf. Es wurde stundenlang herumgedüst, Suby und Beat zeigten bald Streckenflugambitionen und liessen sich vom Meer in der Ferne anlocken. Andi folgte ihnen ebenfalls und so genossen die drei einen tollen Streckenflug bis fast ans Meer. Die meisten Piloten hatten an diesem ersten Flugtag ihr Flugkonto bereits mit über 3 Stunden Airtime gefüllt.
 
Voll motiviert starteten wir in den Montag. Der Nordwind hatte sich gelegt und wir entschieden uns für den Startplatz Palomaret. Palomaret ist der meistbeflogene Berg der Gegend, die Bergfahrt ist sehr kurz und der Startplatz perfekt hergerichtet mit Kunstrasenteppich. Am Startplatz angekommen war bereits ein netter Aufwind vorhanden, schwupps waren alle in der Luft und es war lange Zeit keine Landemeldung am Funk zu hören. Die Streckencracks beflogen den ganzen Tal Kessel und Steffen drückte dann als erster ab Richtung Goal im Flachland. Da die Bedingungen anhaltend super waren, beförderten wir die gelandeten Streckenflieger umgehend zurück zum Startplatz. Gegen Abend zeigte der Berg nun seine beste Seite. Als die Sonne sich zum Horizont neigte, stellten sich „Magic-Conditions" ein, überall ging es butterweich hoch, schlicht fantastisch. Erst als es eindunkelte schien der Hunger grösser zu werden und nach über 7h Airtime am Stück kriegten wir am Schluss auch noch Landi-Beat zurück auf den Boden – was für ein fantastischer Flugtag!!! Das anschliessende feine Abendessen im Steakhouse mit Cervecas und Mojitos haben wir uns redlich verdient.
 
Für den Dienstag sagte die Wetterprognose ähnliche Verhältnisse voraus, wir entschieden uns für das Fluggebiet Caudete, eine tolle Südflanke deren Grat mit seinen vielen Windrädern für eine super Kulisse sorgt. Nach kurzem Briefing wurde zügig startklar gemacht und die Thermik liess uns sogleich zuverlässig in die Höhe steigen. Wiederum konnte nach Belieben geflogen werden und als die Basis etwas anstieg rissen die Streckencracks gleich mal für einen Erkundungsflug aus. Lokal wurde von unseren beiden Flugküken Dennis und Anja fleissig das Thermikzentrieren geübt. Die Startbedingungen waren den ganzen Tag über perfekt und es konnte Stundenlang in der Thermik rumgedüst werden. Gegen Abend gabs als Sahnehäubchen wiederum perfekte thermodynamische Bedingungen à discretion und wir mussten tief in die Trickkiste greifen um bei Sonnenuntergang alle am Boden zu haben, diesmal erlagen sie der Verlockung auf ein kühles Landebier direkt nach der Landung (die Helme und Gurtzeuge waren noch an) ;-)
 
Verwöhnt von der vielen Thermik schauten wir mit Begeisterung auf die Windprognosen für den Mittwoch, diese sagten tolle Soaringbedingungen für die Küste voraus. Während 2-3h wurde von der ganzen Gruppe am Meer hin und her gedüst, einige erreichten dabei Höhen von über 400m! Am Mittag wurde der Wind nun stärker und wir landeten sicher am Strand bevor die Schaumkronen auf dem Meer überhand nahmen. Ein lokaler befreundeter Flieger lud uns anschliessend zu sich nach Hause ein. Den Nachmittag verbrachten wir beim Tennis spielen, Baden und relaxen in seiner Villa um am Abend feine Spare Ribs und Steaks bei einem guten Glas Rotwein zu geniessen, die perfekte Entspannung nach flugreichen Tagen!
 
Am Donnerstag gings dann mal in die andere Himmelsrichtung, Ziel war ein NO ausgerichteter Berg in der Gegend von Murcia. Die Thermik war zu Beginn noch schwach und es musste ein erstes Mal auf dieser Reise ums Oben bleiben gekämpft werden (zumindest in der ersten Stunde ;-)) Je später der Tag desto besser die Thermik und es ging plötzlich wieder überall super hoch. Die einen nutzten den Tag um viel Airtime in der Gegend des Startplatzes zu sammeln, während andere mit Rückenwindunterstützung losdüsten, die spektakulären Lowsafes waren eine Augenweide. Lange war von der Streckencrew nichts mehr zu hören und erst gegen Abend kamen die ersten SMS mit Landekoordinaten. Die Auswertung der GPS ergab Strecken bis 80km und auch weniger geübte Streckenpiloten machten ihre ersten Ausflüge. In der Altstadt von Murcia genossen wir nun bei feinen Steaks und Fisch einen herrlichen Abend und konnten uns die ganzen Fliegergeschichten vom Tag erzählen.
 
Nun war am Freitag bereits der letzte Flugtag angebrochen. Die Windprognosen hätten Soaring oder Thermikfliegen im Hinterland zugelassen, die Gruppe entschied sich aber ganz klar dafür nochmals etwas Soaringtime an der Küste zu geniessen. Am Startplatz angekommen war noch kein Lüftchen zu verzeichnen und es wurde kurzerhand ein Wettbewerb ausgeschrieben. Für den Ersten der sich halten kann und wieder toplandete winkte eine feine Flasche Rotwein. Der Wettkampf war eröffnet und einige mussten nach kurzer Zeit Ihre Landung vermelden. Innert 5 Minuten ist man aber wieder am Starplatz so dass man sofort wieder in den „Wettkampf" eingreifen konnte ;-) Andi packte es als Erster und krallte sich die Flasche Wein mit einer perfekten Toplandung. Der Wind nahm nun deutlich zu und wir liessen keine Zeit vergehen und parkierten uns alle auf 200-300m Höhe über dem Meer. Tolle Bedingungen luden zu Wingovern, Toplandungen und sonstigen Spielereien ein. Der Wind nahm nun wie vorhergesagt deutlich zu und nach gut 2h Airtime landeten wir glücklich am Strand. Da es erst 14 Uhr war und wir vermuteten, dass es in Palomaret vielleicht nicht so viel Wind hatte, war das nächste Ziel schnell ausgemacht. Am Startplatz Palomaret war der Wind aber doch etwas zügig und wir beschlossen erst mal unser Mittagessen zu geniessen. Zwischen 16 und 17Uhr nahm der Wind merklich ab und kurze Zeit später war der Startplatz leergefegt und alle hingen in der Luft. Anjas Grinsen sah man auf 1km und Dennis übte weiter fleissig Schläuche zentrieren. Als die Bedingungen ruhiger wurden eröffnete Peter und Andi das Toplandefest und auch Beni und Malte nahmen den Startplatz ins Visier. Helga freute sich über die sanften Bedingungen und die Streckenflugjungs waren wieder mal irgendwo im Tal hoch über den Bergen verteilt. Das Abendrot brennte und unsere Piloten genossen die letzten Stunden Costa Blanca Luft. Bei Sonnenuntergang schwebten schlussendlich alle überglücklich am Landeplatz ein.
 
Am Samstag gings in der Früh wieder zurück in die Heimat. Hinter uns liegt eine unglaubliche, fantastische Woche, einige Teilnehmer erreichten über 25h Airtime in 6 Tagen. Es konnte jeden Tag geflogen werden und alle verbrachten sehr viel Zeit in der Luft. Bei dem super Essen haben wir sicherlich auch nicht abgenommen, wir sind schlichtweg begeistert von der Flugreise Costa Blanca 2017 und kommen bestimmt wieder!

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