Advance Epsilon 9 Testbericht

Frisch eingetroffen nutzten wir die Frühlingsthermik im Tessin, um den Epsilon 9 einem ersten kleinen Test zu unterziehen.

Die Bedingungen waren ideal für Testflüge, am Vormittag ruhige Bedingungen mit erster pulsierender Thermik, am Nachmittag frühlingshafte harte Thermik und am Abend tote Luft für ausgiebige Manövertests. Dies alles umrahmt von einer super Höhendifferenz und langen Gleitstrecken an der Cimetta.

Wir möchten gar nicht detailiert auf die technischen Neuerungen des Epsilon 9 eingehen, diese können alle der Advance Homepage entnommen werden.

Was hatten wir nun also für Erwartungen? Wenn wir ehrlich sind eigentlich gar keine, der Vorgänger Epsilon 8 war ein absolut rundes Produkt, gutes Handling, hohe passive Sicherheit und ein vernünftiges Leistungsspektrum. Der erste Eindruck des Epsilon 8 hatte sich in den anschliessenden Jahren Praxis bestätigt.

Wir waren also gespannt wie sich der Neue anfühlt.

 

Start:

Was soll man schon zum Startverhalten eines heutigen mitte-B-Schirmes sagen. Erwartungsgemäss kommt er auch bei leichtem Rückenwind problemlos hoch, füllt sich gleichmässig und zeigt keine Tendenz zum überschiessen, dies ist aber sicherlich kein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz aber trotzdem positiv zu erwähnen.

 

Thermik:

Gleich zu Beginn stellt man fest, dass der Schirm die Thermik sehr schön anzeigt. Auch in der stärkeren pulsierenden Frühlingsthermik stellt es den Schirm beim Einflug in den Schlauch kaum auf. Dies ist dann doch die erste grosse Überraschung, ist doch oft bei Schirmen diesen Klasse ein klares Nicken festzustellen. Der Schirm lässt sich wie sein Vorgänger sauber zentrieren und zeigt keinerlei Tendenz zum reinbeissen oder rausschmeissen. Positiv gilt noch zu erwähnen, dass sich der Schirm in der Thermik sehr stabil anfühlt und nichts flattert oder bewegt, dies dürfte für die gefühlte Sicherheit ein grosses Plus sein.

 

Gleiten und Speeder:

Der Beschleuniger benötigt einen für diese Schirmklasse typischen mittleren Kraftaufwand, der Geschwindigkeitszuwachs ist vergleichbar mit dem Vorgängermodell und sicherlich auch mit anderen Schirmen dieser Klasse. Ein korrekter Leistungsvergleich ist langwierig und sehr schwierig zu realisieren, aufgrund einiger Vergleichsflüge dürfte er sich aber gegenüber seinem Vorgänger leicht gesteigert haben.

 

Handling:

Neben dem Thermikverhalten ist das Handling der zweite Punkt, welcher speziell postiv aufgefallen ist. Die Bremsen haben einen sehr kurzen Vorlauf, reagieren äusserst präzise und der Steuerdruck ist im mittleren Bereich, den Epsilon 9 um die Kurven zu dirigieren macht richtig Spass.

 

Strömungsabriss:

Der Steuerdruck nimmt gleichmässig zu bevor der Schirm klar signailsiert, am Stallpunkt zu sein. Auch eine Vrille ist nur mit beherztem einseitigen runter reissen der Bremse zu bewerkstelligen.

 

Klapper: 

Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass Kapper in freier WIldbahn anders sind als simulierte Klapper. Trotzdem haben wir uns die Zeit genommen und haben sämtliche Kombinationen aus Beschleuniger, Klappertiefe und Art und Weise wie der Klapper gezogen wird durchgetestet und konnte dabei auch beim vollbeschleuingten 70% Klapper kein agressives Schirmverhalten feststellen.

 

Manöver:

Kleine Ohren: Absolut problemlos über die separaten äussersten A-Leinen einzuleiten, sind verhältnissmässig bereits relativ gross und erziehlen in Kombination mit dem Beschleuniger schon vernünftige Sinkwerte.

Grosse Ohren: Wer gerne etwas schneller runter möchte, kann dies mit den grossen Ohren bewerkstelligen. Die Einleitung klappt problemlos, wobei der Schirm bei der Einleitung etwas nach hinten wegnickt. Wir haben von 30%-100% Vorbeschleunigung bevor die A-Leinen gezogen werden ausprobiert, das Nicken war immer vorhanden, stört aber nicht weiter. Die grossen Ohren sind sehr stabil, schlagen nicht und mit Halbgas lassen sich problemlos über 5m/s sinken erreichen.

 

Steilspirale:

Aufgrund des direkten Handlings geht der Epsilon 9 sehr schnell in die Steilspirale und man hat sehr zügig hohe Sinkwerte. Die Sinkgeschwindigkeit lässt sich sauber regulieren, bei hohen Sinkwerten bleibt die Spirale stabil und es ist ein aktives ausleiten nötig. Bei der Ausleitung ist zu beachten, dass man bei einer sehr schönen Ausleitung (über 4-5 Umdrehungen) am Schluss in seine eigene Wirbelschleppe gerät, was der Schirm mit einem leichten Schütteln quittiert. Bei einer zügigeren Ausleitung über 2-3 Umdrehungen ist dieses Phänomen (das wir auch von vielen anderen Schirmen kennen) nicht bemerkbar.

 

Wing-Over:

Aufgrund des direkten Handlings gelingen die Wing-Over super und man erreicht schnell eine ansehliche Höhe.

 

Fazit:

MIt dem Epsilon 9 hat Advance einen würdigen Nachfolger für den Epsilon 8 designt. Speziell aufgefallen ist das super direkte Handling welches ihn zu einem absoluten Spassschirm machen dürfte und die ausgewogenen Termikeigenschaften.

 

Ein Testbericht kann natürlich niemals einen Testflug ersetzen, darum empfehlen wir dir, den Schirm am besten selbst zu testen. Der Epsilon steht in allen Gössen bei uns zum Testen für dich bereit, gerne machen wir dir auch eine super Offerte für einen Epsilon 9.

 

 

 

 

 

 

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